Schmerzgedächtnis Baerbock
Warum Schmerzgedächtnis?
1.Januar 2023
Die meisten von uns werden es aus der Medizin kennen, das sogenannte Schmerzgedächtnis des Körpers. Es besagt, dass das Gehirn des Menschen über ein Gedächtnis verfügt, welches Schmerzsignale auch dann noch aussenden kann, wenn die Ursache für den ursprünglichen Schmerz nicht mehr vorhanden ist. Solche länger anhaltenden Veränderungen oder Schmerzspuren im Gehirn können dazu führen, dass Schmerzen als eine Art Erinnerung erhalten bleiben und abrufbar sind. Politisch gewendet trägt für das Jahr 2022 mein Schmerzgedächtnis den Namen Baerbock.
Warum ausgerechnet Baerbock?
Oberflächlich (und hoffentlich nicht nur typisch männlich) betrachtet hätte mir der Wechsel von Frau Merkel zu Frau Baerbock (grün, jung, dynamisch, ansehnlich) durchaus gefallen können. Nun ist sie aber 2021 nicht Kanzlerin, sondern nur Außenministerin geworden. Das hat sie aber nicht davon abhalten können, sich unmittelbar nach ihrem Amtsantritt wie eine Personalchefin in Personalunion als Bundeskanzlerin, Außenministerin, Verteidigungsministerin und Gesamtbotschafterin Deutschlands aufzuführen. Während politisch reifere Persönlichkeiten in diesem neuen Amt verantwortungsvoll zuvorderst erst einmal gut sondiert hätten, wie man z. B. einen drohenden Krieg im Osten Europas mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern könnte, posaunte Frau Baerbock ununterbrochen ihr Mantra heraus: „wir drohen Putin“, „wir drohen Putin“, „wir drohen Putin“. Irgendjemand ihrer Weggefährten gegen Russland wird ihr gesteckt haben, dass es sich besser anhört, nach der Drohung noch ein: „aber wir sind gesprächsbereit“ anzuhängen, ein zwar substanzloses, aber gutklingendes, erweitertes Mantra des Westens. Denn weder die immerfort kriegshungrigen USA noch ihre europäischen Gehilfen und Sprachverstärker hatten zu dieser Zeit irgendetwas etwas Substanzielles anzubieten, was der Rede für die Gesprächsbereitschaft der Vertreter Russlands von Wert gewesen wäre.
Mit der Parole „wir drohen Putin sind aber Gesprächsbereit“ noch bevor Russlands Armee in die Ukraine einmarschierte, fingen die Baerbock-Schmerzen bei mir an ihre Wirkung aufzunehmen. Mit schon an Fanatismus reichendem Gesamteindruck, hat sie fast im deutschen Alleingang Putin den Krieg erklärt. Sicherlich wird der russische Geheimdienst in Berlin zu dieser Zeit längst Moskau informiert haben, dass die Grünen in der neuen Regierungskoalition 1. tonangebend, 2. Russland feindlich und 3. USA-vasallisch sind, noch bevor Frau Baerbock in ihrer neuen Rolle das erste Mal den Mund aufmachen konnte. Bei Frau Baerbock ging es dann Anfang 2022 in dieser zeitlichen Reihenfolge Schlag auf Schlag:
Erst Kiew, dann Moskau. Berlin beansprucht im sogenannten Normandie-Format gemeinsam mit Frankreich eine Vermittlerrolle zwischen der Ukraine und Russland. In Anbetracht wochenlanger Drohgebärden der Grünen, allen voran Baerbock und Habeck, gegen Putin, kommt einem das Spielchen von Frau Baerbock in Moskau auf internationaler Bühne vor wie eine Komödie. Es war eine Tragikomödie. Ausgezeichnet choreografiert wird die neue deutsche Außenministerin in den westlichen Medien wie ein resoluter Friedensengel dargestellt, der sich vom „russischen Bären“ nicht einschüchtern lässt. Dieser sog. Baerbock‘sche „Amtsantritt“ in Moskau entspricht in Wahrheit einem abgekarteten Spiel zwischen den USA, Deutschland und der Ukraine. Und er ist vermutlich einer der folgenreichsten jüngster europäischer Geschichte.
Es würde vermutlich zu weit gehen Frau Baerbocks süffisanten, schon fast lakonisch anmutenden, inhaltslosen, proklamatorischen, Friedens-Wunsch-Auftritt in Moskau als die vielleicht unbeabsichtigte, aber auschlaggebende zum Pulverfass geführte Lunte zu bewerten. Niemand kann aber ausschließen, dass den Machthabern im Kreml zu guter Letzt „der Kragen platzte“ und sie diese unverfrorene Haltung von Frau Baerbock als Ausdruck deutscher antirussischer Politik gedeutet haben. Auf der Suche nach dem richtigen Ton hat sie sich dort um einige Oktaven vergriffen.
Diese tölpelhafte, an Besessenheit grenzende Variante deutscher Außenpolitik im Januar 2022, ist meine größte politische Schmerzzone. Ein großes Truppenkontingent russischer Soldaten steht an der ukrainischen Grenze und die kleine Frau Baerbock droht dem Vertreter einer großen Atommacht. Und zeitgleich hat Putin in diesen Tagen der NATO schriftlich ein Ultimatum gesetzt. Das westliche Militärbündnis soll unter anderem einen Beitritt der Ukraine für alle Zeiten ausschließen. Und genau das will weder Frau Baerbock noch die NATO-Verbündeten. Einen Monat später marschieren russische Truppen in die Ukraine ein, der Krieg beginnt. Die zeitliche Nähe des Kriegsbeginns und die wochenlangen verantwortungslosen Handlungen der Hasardeurin Baerbock können Zufall sein aber auch entscheidungsrelevant für den Einmarsch.
Und auch wenn Frau Baerbock jetzt nicht mehr in Moskau ist, meldet sich jedes Mal bei ihrem Anblick mein Schmerzgedächtnis. Und sie kann gar nichts dafür, wenn sie zwischenzeitlich einmal etwas richtig macht und ich es nicht gebührlich honoriere. Für die Partei Die Grünen ist Frau Baerbock mit dieser verbissenen nur „Anti-Putin-Haltung“ ohne jegliches Vorstellungsvermögen wie lange und mit welchem Ziel „ihr“ Krieg gegen Russland stattfinden soll und ohne einen Friedensplan eine enorme Belastung. Nachdem der letzte Parteitag mehrheitlich sogar unbegrenzte Waffenlieferungen in das Ukraine-Kriegsgebiet beschloss, ist diese Partei, zum Leidwesen vieler Grünen, zur Kriegs- und Waffenpartei geworden. Ein unumkehrbares Stigma, dass sie nicht mehr loswerden wird. Für dieses schändliche Verhalten der Grünen tun mir die Millionen leid, die hierzulande in den Grünen einen Hoffnungsschimmer neuer, friedenstiftender und durchgreifender Umweltschutzpolitik sahen. Das ist passé.